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Santa Lucia – Das Lichterfest

Santa Lucia Helsinki

15. Dezember 2019

Wer kennt sie nicht — Lucia, in Schweden bringt sie in der dunklen Jahreszeit einwenig Licht in die Häuser und Herzen der Menschen. Der 13. Dezember war vor der Gregorianischen Kalenderreform der kürzeste Tag im Jahr und somit auch der dunkelste. An diesem Tag gedenken vor allem die Schweden, aber auch die Norweger, Dänen und Finnlandschweden der Heiligen Lucia.

Das Fest beginnt bereits morgens in der Familie. Traditionell spielt die älteste Tochter die Lucia, sie trägt ein weißes Gewand mit einem roten Gürtel aus Stoff und auf dem Kopf eine Krone mit brennenden Kerzen. Auch in vielen Kindergärten und Schulen gibt es Luciafeiern. Hier werden vor allem die traditionellen Lucialieder gesungen und anschließend werden Lussekatten (Luciakatzen) gegessen, ein Hefegebäck mit Safran. Das Gewürz färbt den Teig gelb und soll so das Licht, die Sonne und die Hoffnung symbolisieren.

Geschichte

Es ist schwierig zu sagen, welche genauen Bezüge zwischen dem heidnischen Fest der Wintersonnenwende (dem kürzesten Tag im Jahr) und dem Verehren einer christlichen Heiligenfigur existieren, geschweige denn, wie es zu dem heutigen Brauchtum gekommen ist. Aber wusstet ihr, dass die Legende der heiligen Lucia überhaupt keinen schwedischen Ursprung hat, sondern einen italienischen, genauer einen sizilianischen?

Die Heilige Lucia lebte von 283 bis 304 in Syrakus (Siracusa) im römischen Reich. Ihr Name lässt sich von dem lateinischen Wort „lux“ (Licht) ableiten und bedeutet „die Leuchtende“. Sie wurde in Sizilien geboren und beschloss ihr Leben als Jungfrau zu führen und nur Gott zu dienen. Das war ungewöhnlich, da das Christentum zu dieser Zeit erst so langsam im Kommen war. Der Legende nach verteilte Lucia während der Zeit der Christenverfolgung (die Ablehnung der Christen gegenüber allen anderen Göttern der Römer führte zu Konflikten) Brot unter ihren Glaubensbrüdern.

Damit sie die Hände für die Speisen frei hatte, trug sie auf dem Kopf einen Lichterkranz, so fand sie den Weg in den dunklen Verstecken in den Tunneln der Stadt. Schließlich weigerte sich Lucia einen Heiden zu heiraten und wurde damit als Christin enttarnt. Daraufhin wurde sie zum Tode verurteilt und gefoltert. Doch selbst 1.000 Männer, ein Ochsengespann und heißes Öl vermochten sie nicht zu töten. Später empfing sie durch einen Priester die heilige Kommunion. Sie soll erst Jahre später an einem 13. Dezember durch einen Schwerthieb durch die Kehle gestorben sein. Bis heute wird sie in vielen christlichen Ländern als Märtyrerin verehrt.

Santa Lucia in Helsinki

Die meisten Luciafeiern sind eher von privater Natur, allerdings ist das Fest auch in Helsinki mittlerweile zu einem öffentlichen Event geworden. Eigentlich wird es in Finnland vor allem von der schwedisch sprechenden Bevölkerung gefeiert, aber natürlich erfreuen sich auch die restlichen Finnen an den Liedern des Chors und der anschließenden Lucia-Parade. Diese Veranstaltung ist auch für Touristen eine gute Gelegenheit dem Brauch beizuwohnen.

Jedes Jahr wird die Lucia neu gewählt und im weißen Dom von Helsinki mit dem Lichterkranz gekrönt. Groß und Klein versammeln sich auf der Treppe vor dem Dom und auf dem Senatsplatz und warten gespannt, bis die Lucia und ihr Gefolge aus dem Dom treten und die Treppen hinab steigen. Dies bildet für die meisten Finnen den Höhepunkt der Feierlichkeiten. Unten angekommen steigt die Lucia in eine Kutsche, die den Abschluss der nun folgenden Lucia-Parade darstellt. Vorneweg laufen Weihnachtsmänner, Wichtel und Elfen. Die Parade verläuft über den Senatsplatz, über die Aleksanterinkatu zur Mannerheimintie und schließlich die Eteläesplanadi entlang zum Marktplatz. Ganz Helsinki scheint am Rande der Strecke verteilt zu sein und es herrscht eine sehr festliche und stimmungsvolle Atmosphäre. Die Parade ist auf jeden Fall ein Muss für alle diejenigen, die am 13. Dezember in Helsinki sind.

Die Krönung ist um 17 Uhr und die Parade beginnt um 18 Uhr.

Rezept für Lussekatten

  • 1 Kilo Mehl
  • 42 g frische Hefe
  • 500 ml Milch
  • 200 g Butter
  • 150 g Zucker
  • 2 g gemahlener Safran
  • 1 Priese Salz
  • Rosinen zum verzieren
  • 1 Ei zum bestreichen

Die Milch erwärmen, dann die Hefe hinein bröckeln und zusammen mit 4 Esslöffeln Mehl und einem Teelöffel Zucker verrühren. Das Hefegemisch anschließend für 30 min an einem warmen Ort gehen lassen.
In der Zwischenzeit die restlichen Zutaten in eine große Schüssel kippen und dann mit dem gegangenen Hefeteig verkneten. Diesen Teig müsst ihr dann noch einmal ca. 60 min gehen lassen. Jetzt könnt ihr die kleinen Lussekatten formen: Ihr legt einfach einen 15 cm großen Schnörkel, der aussieht wie ein bauchiges Fragezeichen. In die beiden Schnörkel unten und oben steckt ihr jeweils eine Rosine. Danach werden die kleinen Katzen noch mit Ei bepinselt und zum Schluss schiebt ihr das Ganze bei 180 Grad für ca. 20 min in den Ofen.

Guten Appetit!

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